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wer ist schwarzkopf

1 Kleine Biographie:

Ich erblickte das Licht der Welt in einer unbedeutenden Stadt Stadt in der norddeutschen Tiefebene . Der Tag meines irdischen Erscheinens war angeblich ein Donnerstag, ich erinnere mich kaum, der achte Tag des achten Monats des Jahres 64 im zwanzigsten Jahrhunderts laut des sogenannten Julianischen Kalenders. Für die folgende Abhandlung, die zum Verständnis meines Wandels auf Erden dienen soll, sind die langen sonnigen Tage meiner Kindheit nicht von Belang, deshalb beginnt mein Leben an jenem wolkenverhangenen Tag, an dem ich in schwer pathetischer Pose, eine Einladung zum staatlich- militärischen Fleischbeschau in der Hand beschloss, das Land zu verlassen. Ich fand mich wieder in den pyrenäischen Bergen, wo ich Gelegenheit hatte, den Gemüseanbau zum zwecke der Erhaltung meines Lebens zu erlernen, sowohl als auch, an Sonn-oder Feiertagen den Gesang und das Spielen der Gitarre zu erlernen, welches ich später dann zu meinem Hauptberuf erklärte, was erklärt, warum ich die wunderbaren Berge verließ, um ein Lotterleben als fahrender Musikant zu führen,was mich schliesslich wieder in die norddeutsche Tiefebene führte, wo ich noch viele Abenteuer zu bestehen hatte und auch das Musizieren nun nicht mehr mochte, es war mir wohl zu liederlich. Im folgenden wandte ich mich den schönen Künsten zu, die von Grund auf zu ergründen ich beschloß, wider besseres Wissen und der ständigen Ermahnungen meiner Anverwandten und Mitmenschen. Dazu bin ich dann in die Stadt Bremen gekommen, die von nun an mir Zuhause sein sollte, ich übte nun ohn´ Unterlass das Zeichnen und Schraffieren, auch ein wenig von der Bildschnitzerkunst, bemühte mich dann, die Malerei zu studieren oder vielmehr, was heutzutage darunter verstanden wird, Jahr um Jahr, um mir zum Lohn meiner Mühen ein Diplom zu erwerben, was fast noch vereitelt worden ward durch allzu häufigen Gebrauch der Schachfiguren, welche mich und meine Kommilitonen so ein um das andere mal vom rechten Weg der Künstlerei abbrachten, (welch infame Heimtücke, dies mörderische Spiel; ein hoffnungsvoller junger Künstler namens vom Felde oder auch Duchamp, ward nie in der Kunstwelt mehr gesehen, nachdem sich ihm die Leidenschaft fuer jenes entfachte!) ; und so geschah es auch, daß das Thema meiner Akreditierung in den Stand der diplomierten Kunstfacharbeiter eben jenes königliche Vergnügen war, vielmehr noch ein Spiel, basierend auf den Regeln des Schach, jedoch nur mit lauter Königen auszuführen, ein kleines Lehrstück zur Ohnmacht der Macht. Welch mannigfaltigen und kuriosen Ideen hing ich nicht seitdem nach: so liess ich ein paar Gedichte verfassen vom Volke, eine demokratische Lyrik nämlich, die aber niemals recht funktionierte; so brannte ich mit Tonnen glühender Kohlen ein Poem in die Erde Westfalens, auf das es sich meiner erinnere, und irrte mit dem alten Heine selbst durch die mit Löchern reichlich versehenen Wälder Weissrusslands, um ein Echo seiner Verse zu fangen. Wie sagte man doch im alten China: der Mensch erhebt sich dadurch von den Tieren, weil er Dinge zu schaffen versteht, die eigentlich überflüssig sind. Überflüssig sind meine Taten, voll Übermut und Schaum. Und würde dies nur einem Augenblick den Wahn des Fleisses in der Welt zum Erlahmen bringen, ich meinte, ich hätte hätte wohl gelebt.

Stets der Eure

Andreas Schwarzkopf

  1. Hallo! Bist Du der Andreas mit dem ich 1988 in Norddeutschland rumgetingelt bin? Wir haben uns in Bamberg kennengelernt, ich spielte Blockflöte, Du Gitarre.
    Ich war damals auf dem Weg nach Schweden, wusste aber von dem großen Wasser nix das Deutschland von Schweden trennt.
    Inzwischen lebe ich schon 27 Jahre in Schweden und arbeite als Klavierstimmerin.
    Viele Grüße Hanna

    • Bist du Hanna aus Aha? Getingelt bin ich wohl, aber wenn ich mich recht entsinne, haben wir uns in Augsburg getroffen.
      Das ich ja verrueckt, nach so langer Zeit buddelst du mich hier aus. Auf einer Seite, die ìch schon lange nicht mehr nutze. Immerhin: schoen zu hoeren, dass aus dir was Anstaendiges geworden ist. Bei mir ist das so eine Sache: hab irgendwann Kunst studiert,(mithin nix Serioeses, wenn’s nach meiner Oma ginge…), um dann spaeter in Italien zu landen, wo ich bis heute lebe.
      Ha, das freut mich ja, dass uns unser Wege hier, wenn auch virtuell, kreuzen. Auch wenn sich jetzt nicht nur einige Alpen und Mittelgebirge und Tiefebenen, sondern sogar grosse (wenngleich auch sehr schoene) Wasser zwischen uns befinden: haette ich nur ein Klavier, ich wuerde dich sofort rufen, um es mal gruendlich, stimmen zu lassen. Meine Gitarre stimme ich nach wie vor selbst (ich hab‘ sogar noch eine aus dem Jahr 88). Zwar hab‘ ich die Musik nie zum Beruf werden lassen, meine Liebe ist sie doch geblieben.
      Wenn du magst, schreib mir, aber besser dorthin: anderness@gmail.com
      Ciao ciao, Andreas

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